SDG 5 in der Kita umsetzen

Was steht hinter dem SDG 5?

Das SDG 5 ist eines der 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen. Es hat das Ziel, die Geschlechtergleichstellung und die Stärkung von Frauen und Mädchen weltweit zu fördern. In der frühkindlichen Bildung spielt dieses Ziel eine wichtige Rolle, da Kinder bereits frühzeitig lernen sollten, Geschlechterrollen und -stereotype zu hinterfragen und eine geschlechtergerechte Haltung zu entwickeln. Erzieherinnen haben hierbei eine besondere Verantwortung, da sie die Kinder in ihrer Entwicklung begleiten und prägen. Die Umsetzung von SDG 5 in der Kita kann somit einen wichtigen Beitrag zur Förderung von Gleichberechtigung und Respekt leisten.

Die Bedeutung von SDG 5 in der Kita geht über die Förderung von Geschlechtergleichheit hinaus. Eine geschlechtergerechte Kita schafft auch eine inklusive und vielfältige Lernumgebung, in der jedes Kind unabhängig von seinem Geschlecht, seiner Herkunft oder seinen Fähigkeiten gleiche Chancen erhält. Gleichzeitig unterstützt sie die Persönlichkeitsentwicklung der Kinder, indem sie ihnen zeigt, dass es verschiedene Wege gibt, um das Leben zu gestalten. Die Umsetzung von SDG 5 in der Kita erfordert jedoch ein Umdenken und eine bewusste Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen und -stereotypen. Es ist wichtig, dass Erzieherinnen sich selbst hinterfragen und ihre eigene Haltung reflektieren, um eine geschlechtergerechte Praxis in der Kita zu etablieren.

Wie förder ich das Geschlechterbewusstsein in der Kita?

Um Geschlechterbewusstsein in der Kita zu fördern, ist es wichtig, dass Erzieherinnen sich ihrer eigenen Haltung bewusst sind und diese reflektieren. Geschlechterrollen und -stereotype sind in unserer Gesellschaft allgegenwärtig und beeinflussen das Verhalten und die Erwartungen von Erwachsenen und Kindern gleichermaßen. Erzieherinnen sollten sich daher mit diesen Themen auseinandersetzen und lernen, wie sie Geschlechterbewusstsein in ihrem pädagogischen Alltag integrieren können. Dabei geht es nicht nur um die Förderung von Mädchen, sondern auch um die Stärkung von Jungen in ihrer emotionalen und sozialen Entwicklung.

Ein wichtiger Aspekt bei der Förderung von Geschlechterbewusstsein in der Kita ist die Sensibilisierung der Kinder für Geschlechterrollen und -stereotype. Hierbei sollten Erzieherinnen darauf achten, dass Kinder verschiedene Rollen ausprobieren und sich frei entfalten können, ohne dabei in enge Klischees gedrängt zu werden. Sie sollten Lernsituationen schaffen, in denen Kinder selbstständig und frei von Geschlechterstereotypen experimentieren und kreativ sein können. Eine geschlechterbewusste Kita fördert somit eine inklusive und vielfältige Lernumgebung, in der jedes Kind unabhängig von seinem Geschlecht die gleichen Chancen erhält.

Selbstbewusstsein und Selbstbestimmung bei Kinder fördern

Eine wichtige Aufgabe von Erzieherinnen in der Kita ist die Förderung des Selbstbewusstseins und der Selbstbestimmung bei den Kindern. Dabei geht es darum, den Kindern zu vermitteln, dass sie wertvoll und einzigartig sind und dass sie das Recht haben, ihre Meinung zu äußern und Entscheidungen zu treffen. Dazu gehört auch, den Kindern die Möglichkeit zu geben, ihre eigenen Interessen und Fähigkeiten zu entdecken und zu entfalten. Erzieherinnen können beispielsweise durch gezielte Angebote und Projekte den Kindern neue Erfahrungen und Herausforderungen ermöglichen und ihnen so helfen, ihre Selbstwirksamkeit zu stärken. Durch die Förderung des Selbstbewusstseins und der Selbstbestimmung können die Kinder lernen, selbstständig zu handeln und Verantwortung für ihr Tun zu übernehmen.
Die Förderung von Selbstbewusstsein und Selbstbestimmung bei Kindern kann jedoch auch eine Herausforderung für Erzieherinnen darstellen. Denn es erfordert ein hohes Maß an Empathie, Einfühlungsvermögen und Geduld, um auf die Bedürfnisse und Interessen der Kinder einzugehen und sie in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu unterstützen. Zudem müssen Erzieherinnen auch die Grenzen und Regeln in der Kita aufrechterhalten und die Kinder darin unterstützen, ihre Handlungen und Entscheidungen in Einklang mit den Bedürfnissen und Interessen anderer zu bringen. Eine erfolgreiche Förderung von Selbstbewusstsein und Selbstbestimmung erfordert daher eine enge Zusammenarbeit zwischen Erzieherinnen, Kindern und Eltern, um gemeinsam eine positive und unterstützende Lernumgebung zu schaffen.

Mädchen in der Kita stärken

Eine Möglichkeit, SDG 5 in der Kita umzusetzen, ist die Förderung von Genderkompetenz. Dies bedeutet, dass Erzieherinnen den Kindern vermitteln, dass es mehr als zwei Geschlechter gibt und dass jedes Kind das Recht hat, selbst zu entscheiden, welchem Geschlecht es angehören möchte. Eine geschlechterbewusste Kita kann beispielsweise durch den Einsatz von genderneutralen Spielzeugen und Materialien dazu beitragen, dass Kinder sich frei von Geschlechterstereotypen entwickeln können. Auch das Vorlesen von Geschichten, in denen Geschlechterrollen aufgebrochen werden, kann dazu beitragen, dass Kinder ein differenzierteres Bild von Geschlechterrollen entwickeln.

Ein weiteres Beispiel für die Umsetzung von SDG 5 in der Kita ist die Förderung von Mädchen in sogenannten „MINT“-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik). Mädchen sind in diesen Bereichen oft unterrepräsentiert, da ihnen häufig das Selbstbewusstsein fehlt, sich in diesen Bereichen zu engagieren. Eine geschlechtergerechte Kita kann hierbei gezielt Mädchen ermutigen, sich für MINT-Fächer zu begeistern. Erzieherinnen können beispielsweise gezielte Angebote für Mädchen schaffen, in denen sie spielerisch an Technik und Naturwissenschaften herangeführt werden. Auch das Vorleben von weiblichen Vorbildern in diesen Bereichen kann dazu beitragen, dass Mädchen ihr Selbstbewusstsein stärken und ihr Potenzial voll ausschöpfen können.

Fazit

Die Umsetzung von SDG 5 in der Kita-Praxis erfordert ein umfassendes Verständnis des Nachhaltigkeitsziels und seiner Bedeutung für die Arbeit mit Kindern. Dabei ist es wichtig, konkrete Maßnahmen und Projekte zu entwickeln, die auf die Bedürfnisse und Interessen der Kinder abgestimmt sind und die gleichzeitig die Ziele von SDG 5 unterstützen. Hierzu können beispielsweise spezielle Angebote und Workshops entwickelt werden, die sich mit den Themen Geschlechtergerechtigkeit, Vielfalt und Selbstbestimmung auseinandersetzen. Auch die Integration von SDG 5 in den Kita-Alltag durch gezielte Gespräche und Aktivitäten kann dazu beitragen, die Kinder für die Bedeutung von Geschlechtergerechtigkeit und Vielfalt zu sensibilisieren und ihnen die Möglichkeit zu geben, ihre eigene Meinung zu äußern und aktiv zu gestalten.

Ein weiterer wichtiger Schritt ist die Entwicklung einer pädagogischen Konzeption, die die Förderung von Geschlechtergerechtigkeit, Vielfalt und Selbstbestimmung der Kinder in den Mittelpunkt stellt. Dabei sollten nicht nur theoretische Grundlagen und Ziele definiert werden, sondern auch konkrete Maßnahmen und Projekte, die zur Umsetzung beitragen. Zu den möglichen Maßnahmen gehören beispielsweise geschlechterneutrale Sprache, die Einbindung von interkulturellen Themen in den Kita-Alltag oder die Förderung von partizipativen Entscheidungsprozessen mit den Kindern. Auch die regelmäßige Fortbildung der Erzieherinnen zu den Themen Geschlechtergerechtigkeit, Vielfalt und Selbstbestimmung kann zur erfolgreichen Umsetzung von SDG 5 beitragen.

 

Folge uns auf den sozialen Medien.