Inklusion und Nachhaltigkeit – Wie beides Hand in Hand gehen kann
In der heutigen pädagogischen Arbeit stehen zwei Begriffe immer mehr im Vordergrund: Inklusion und Nachhaltigkeit. Beide sind nicht nur zentrale Themen unserer modernen Gesellschaft, sondern auch eng miteinander verbunden. Denn wer wie Kindertagesstätten inklusive arbeitet, fördert nicht nur das Miteinander in unserer Gesellschaft und die Teilhabe aller Kinder, sondern legt gleichzeitig den Grundstein für eine nachhaltige Zukunft. Doch wie genau hängen die Konzepte der Nachhaltigkeit und der Inklusion zusammen, und wie lassen sie sich im pädagogischen Alltag sinnvoll umsetzen?
Inklusion als Basis für Gerechtigkeit und Chancengleichheit
Betrachten wir uns eingehend das Konzept der Inklusion. Dieses zielt darauf ab, jedem Kind – unabhängig von seinen individuellen Fähigkeiten oder sozialen Hintergründen – gleiche Chancen zu ermöglichen. Eine inklusive Haltung bedeutet, Vielfalt als Bereicherung zu betrachten und Ausgrenzung aktiv entgegenzuwirken. Inklusiv handelnde Menschen setzten sich dafür ein, dass Kinder nicht aufgrund von persönlichen oder äußeren Faktoren, wie etwa ihrem Familienstatus oder ihrer sozialen Herkunft, benachteiligt werden. Diese inklusive Haltung geht einher mit der Förderung von Fairness und Gerechtigkeit.
Nachhaltig handeln heißt Verantwortung für die Zukunft zu übernehmen
Nachhaltigkeit bedeutet, heute so zu handeln, dass auch künftige Generationen die Möglichkeit haben, in einer lebenswerten Umwelt zu leben. In der Pädagogik wird dieses Prinzip häufig auf den Umgang mit Ressourcen angewendet, es geht aber um viel mehr. Nachhaltigkeit umfasst neben ökologischen und ökonomischen Aspekten auch soziale Aspekte – wie den respektvollen Umgang miteinander, die Förderung von Gemeinschaft, die Übernahme von Verantwortung für die Gemeinschaft und den Abbau von Ungleichheiten.
Gemeinsame Werte verbinden
Die gemeinsame Werteorientierung bildet das Fundament für Inklusion und Nachhaltigkeit und fördert eine achtsame und respektvolle Haltung gegenüber der Umwelt und den Mitmenschen. Werte wie Fairness, Verantwortungsbewusstsein und ein ausgeprägter Gemeinschaftssinn stärken das soziale Miteinander und ermöglichen es Kindern, ihre Umwelt ganzheitlich zu verstehen. Respekt – sowohl für die Vielfalt jedes Kindes als auch für die Natur – schafft eine Kultur der Wertschätzung und Achtsamkeit. Empathie und achtsamer Umgang mit Ressourcen fördern ein bewusstes, rücksichtvolles Verhalten. Werte wie Gleichberechtigung und ein reflektiertes Bewusstsein vertiefen das Verständnis für Gerechtigkeit und machen Kinder sensibel für nachhaltige Entscheidungen. Diese Werte legen in der Kita den Grundstein für eine Haltung, die Kinder dazu befähigt, Verantwortung zu übernehmen und mit ihrem Umfeld respektvoll umzugehen. Eine inklusive und nachhaltige Sichtweise wird so zur Selbstverständlichkeit und begleitet sie ein Leben lang.
Inklusion und Nachhaltigkeit in die Praxis umsetzen
Die Herausforderung in der täglichen Arbeit in der Kita besteht oft darin, neue Ansätze wie Nachhaltigkeit und Inklusion in den vollen Alltag zu integrieren und zu leben, ohne zusätzliche Belastungen zu schaffen. Hier verschafft ein Ressourcenschonender, lösungsorientierter fehlerfreundlicher Ansatz mit einer kreativen, pragmatischen und positiven Grundhaltung Erleichterung.
Es gilt mit bestehenden Mitteln das Beste für die Kinder herauszuholen. Dabei können bestehende Mittel bereits in der Einrichtung vorhanden sein oder aber durch gezielte Netzwerkarbeit der Einrichtung zugänglich gemacht werden. Herausforderungen der Inklusion wie auch der Nachhaltigkeit lassen sich nicht alleine bewältigen, hier gilt es auf ein verlässliches Netzwerk mit guten Partnerschaften zurückgreifen zu können. Um ein solches Netzwerk strategisch aufzubauen, könnten Best Practices in Einrichtungen in der Umgebung identifiziert werden, mit welchen dann eine gezielte Kooperation aufgebaut wird. Ebenfalls empfiehlt sich hier eine aktive Teilnahme an fachspezifischen Gremien und Arbeitsgruppen.
Ein einfacher Weg, Nachhaltigkeit und Inklusion zu fördern, ist die aktive Teilnahme an gemeinschaftlichen Aktivitäten im Stadtteil oder in der Gemeinde. Dazu gehören beispielsweise CleanUp-Aktionen zum Müllsammeln, Tauschbörsen oder Flohmärkte. Vor solchen Veranstaltungen ist es sinnvoll, zu prüfen, ob sie inklusiv gestaltet sind und eine Teilnahme für alle ermöglichen. Das hilft, mögliche Frustrationen zu vermeiden, und fördert zugleich das Bewusstsein für Vielfalt und Inklusion über die Kita hinaus. Durch die aktive Teilnahme als Kita lernen die Kinder spielerisch, Ressourcen zu teilen und zu schonen, und sie erfahren, dass jeder Beitrag wichtig ist, um größere Herausforderungen gemeinsam anzugehen.
Ebenfalls gilt es einen unachtsamen Umgang mit dem, was bereits da es, bei den Kindern zu fördern. Dieser Umgang gibt den Kindern ein Werkzeug an die Hand, mit denen sie ihren Beitrag für eine gerechtere und lebenswerte Zukunft leisten können. So wird die inklusive und nachhaltige Haltung ganz ohne Mehrbelastung zum natürlichen Bestandteil ihres Alltags und begleitet die Kinder langfristig in ihrem Lebensweg.
Zusammenfassend lässt sich somit sagen
Inklusion und Nachhaltigkeit sind mehr als nur pädagogische Prinzipien – sie sind Wegweiser für eine zukunftsfähige Gesellschaft. Kinder, die früh lernen, die Vielfalt der Menschen zu schätzen und achtsam mit ihrer Umwelt umzugehen, entwickeln Fähigkeiten, die sie zu verantwortungsvollen Erwachsenen machen. Eine inklusive und nachhaltige Kita zu gestalten bedeutet, diese Werte spielerisch und ohne zusätzlichen Aufwand in den Alltag zu integrieren. Mit kreativen, praxisorientierten Ansätzen lassen sich Ressourcen effizient nutzen und die Vielfalt der Kinder individuell fördern. Die bewusste Nutzung vorhandener Materialien und die Teilnahme an gemeinschaftlichen Projekten zeigen, dass schon kleine Schritte große Wirkung haben können. So schaffen wir eine Kita, die Kinder sowohl in ihrer individuellen Entwicklung stärkt als auch dazu befähigt, gemeinsam eine gerechtere und lebenswerte Zukunft zu gestalten.